Han Shan

Theo hat zum Schluß seiner Seminare immer einige Gedichte von Han Shan und Wang Wei vorgelesen. Hier ist eines von Han Shan.

Vor dreißig Jahren kam ich auf die Welt                                                                                  Immer auf Wanderschaft, tausend – zehntausend Meilen                                                     Reiste vom grasgesäumten Yangtsekiang                                                                                      Bis in den roten Staub des Grenzlandes im Norden                                                                    Ich braute Elixiere, suchte vergebens nach Unsterblichkeit                                             Studierte Schriften und rezitierte die Geschichtswerke                                               Heimgekehrt heute zum Han Shan                                                                                              Bette den Kopf ich auf dem Strom und wasche meine Ohren

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Eine Antwort zu Han Shan

  1. Matthias sagt:

    Han Shans Gedicht erinnert mich an Goethes Faust: „Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei …“ (http://gutenberg.spiegel.de/buch/faust-eine-tragodie-3664/4)

    Faust sucht sein Heil außerhalb von sich und verkauft dafür seine Seele.
    Han Shan kehrt schlicht zu sich selbst zurück und überlässt sich dem Fluss des Lebens. Das ziehe ich dem selbst- und fremdzerstörerischen Verhalten Fausts eindeutig vor.

    Die letzte Zeile des Gedichts berührt mich ganz tief.

    Liebe Grüße,
    Matthias

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