An der Quelle des Tao 12

 

Die fünferlei Farben machen des Menschen Auge blind.                                                           Die fünferlei Töne machen des Menschen Ohren taub.                                                              Die fünferlei Würzen machen der Menschen Gaumen schal.                                           Rennen und Jagen machen der Menschen Herzen toll.                                                       Seltene Güter machen der Menschen Wandel wirr.                                                              Darum wirkt der Berufene für den Leib und nicht fürs Auge.                                                    Er entfernt das andere und nimmt dieses.

Für einen Leser, der Laotse nicht kennt, wirkt der 12. Spruch wie die Nörgelei eines verbitterten, das Leben und seine Genüsse verneinenden Greises. Auf den ersten Blick irritiert der Text auch Freunde des Tao te king. Was, um Himmels willen predigt der taoistische Weise da? Ist der Spruch Originalton Laotse oder hat ihm den jemand aus einer späteren Generation untergeschoben? Chuang tzu stößt zum Thema Sinneserleben quasi ins gleiche Horn: Die fünf Sinne lenken uns von unserem eigentlichen Wesen ab. Es gibt fünf Wege, wie wir unser ursprüngliches Wesen einbüßen. Und dann zählt er wie Laotse auf, was unsere Sinne so alles an unserem Wesen anrichten, wenn sie falsch eingesetzt werden. Eine solche Einstellung passt doch besser zu einem mittelalterlichen Bußprediger. Martin Luther hätte gegen die sündigen Einflüsse wettern könne, welche über unsere Sinne die Seele verunreinigen. Was soll das also? Unser Sinneserleben hat wesentlichen Anteil an der Erfüllung unseres Daseins. Wenn wir uns nicht die Ohren verstopfen, die Augen zubinden, Fausthandschuhe tragen, die Nase zustöpseln und den Gaumen mit Cayenne-Pfeffer außer Betrieb setzen, haben wir doch gar keine andere Wahl, als die äußeren Eindrücke über unsere Sinne auf uns einwirken zu lassen. Was hinterher, nachdem die Eindrücke uns erreicht haben, unser Gehirn damit anstellt, ist allerdings eine andere Sache. Weiterlesen

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An der Quelle des Tao 11

(ich hätte schwören können, dass ich diesen Beitrag schon mal gebracht hab. Da ich ihn aber nirgends gefunden habe, kommt er eben jetzt)

Dreißig Speichen umgeben eine Nabe: In ihrem Nichts besteht des Wagens Werk.

Man höhlt Ton und bildet ihn zu Töpfen: In ihrem Nichts besteht der Töpfe Werk.

Man gräbt Türen und Fenster, damit die Kammer werde: In ihrem Nichts besteht der Kammer Werk.

Darum: Was ist, dient zum Besitz. Was nicht ist, dient zum Werk.

Der elfte Spruch aus dem Tao te king dürfte neben dem ersten einer der meistzitierten sein. In seiner Klarheit verleitete er über die Zeiten hinweg manchen von der schreibenden Zunft, ihn als klassisches Beispiel für die Grundstruktur des taoistischen Denkens zu verwenden. Diesem Anspruch wird der Spruch auch gerecht. Weniger gerecht wird ihm oft seine Verwendung: man setzt ihn überall dort ein, wo hübsch formulierte, poetische Sprüche hinpassen. Das ist, als ob man einen fein ziselierten Kelch von Benvenuto Cellini als Bonbonschale verwendete. Laotses Gleichnis richtet den Blick auf die Kunst des Wagenmachers, den Chuang tzu für seine Fähigkeit preist, ohne Zirkel und Winkelmaß Linien und Kreise zu schaffen. Ein Bündel Speichen genügt, um ein Rad beweglich und zugleich leicht zu machen. Als Gegenstück schweben dem geistigen Auge Räder vor, die aus mehreren Schichten massiver Bretter zusammengenagelt und ausgesägt worden sind. Von Bauern ohne die Fachkenntnis des Wagners plump, schwer und von den Ochsen kaum zu bewegen hergestellt. Doch der Bezug auf die spontane Kunstfertigkeit taoistischer Handwerker berührt nur die Oberfläche. Auch die Binsenweisheit, dass ein Krug einzig dadurch etwas nützt, weil er hohl ist und man folglich hübsche Getränke einfüllen kann, trifft den Kern des Spruches nicht. Weiterlesen

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An der Quelle des Tao 15

 

Die vor alters tüchtig waren als Meister, waren im Verborgenen eins mit den unsichtbaren Kräften.                                                                                                                                                     Tief waren sie, so dass man sie nicht kennen kann.                                                                          Weil man sie nicht kennen kann, darum kann man nur mit Mühe ihr Äußeres beschreiben.                                                                                                                                     Zögernd, wie wer im Winter einen Fluss durchschreitet,                                                  vorsichtig, wie wer von allen Seiten Nachbarn fürchtet,                                              zurückhaltend wie Gäste,                                                                                                            vergehend wie Eis, das am Schmelzen ist,                                                                                  einfach, wie unbearbeiteter Stoff.                                                                                                        Weit waren sie, wie das Tal,                                                                                              undurchsichtig waren sie, wie das Trübe.                                                                                         Wer kann (wie sie) das Trübe durch Stille allmählich klären?                                                      Wer kann (wie sie) die Ruhe durch Dauer allmählich erzeugen?                                                  Wer das Tao bewahrt, begehrt nicht Fülle.                                                                                      Denn nur weil er keine Fülle hat, kann er gering sein, das Neue meiden und Vollendung erreichen.

 

Bei allem Respekt vor der Weisheit der alten Taoisten darf man nicht vergessen, in welchem Kalenderjahr die Texte geschrieben worden sind – und auch nicht die sozialen Verhältnisse jener Periode ignorieren. Hinzu kommt, dass der Taoismus zwar zum Wohl der Masse gelehrt wurde, aber man im alten China den Lehren des Konfuzius den Vorzug gab, weil der seine Verhaltensregeln so lautstark hinausposaunte. Wenn ich nur an seine Epistel über die Güte denke. Da bringt Konfuzius es fertig, eine präzise Gradeinteilung der aufzuwendenden Zuneigung aufzustellen, in der er die höchste Güte den Eltern zugesteht, den nächsten Grad den Lebenspartnern, den übernächsten den Kindern, dann den Freunden und so fort, bis am Schluss der Hofhund mit einem winzigen vorgeschriebenen Rest an der Reihe ist. Aber so mögen es die Leute: Je deutlicher die Vorschriften sind, desto eher werden sie akzeptiert, selbst um den Preis, dass da manches Unbequeme verlangt wird. Der obige Spruch fand auch bei Laotses Kommentatoren wenig Gegenliebe. Konfuzius hat sich an einer einzigen Zeile versucht: Im fließenden Wasser kann man sein eigenes Bild nicht sehen, wohl aber im ruhenden. Chuang tzu trägt auch nicht gerade mit Geistesblitzen zum Inhalt des Spruches bei: Wenn der Geist ständig überarbeitet wird, wird er sorgenvoll und Sorgen verursachen Erschöpfung…Das meint, dem Geist nicht erlauben, einen vom Tao wegzuführen und das Natürliche nicht durch menschliche Mittel zu ersetzen. Einzig die Andeutung von Natürlichkeit, mit der er den Charakter eines Meisters zusammenfasst, lässt überhaupt einen Bezug zu dem erkennen, was Laotse auszudrücken scheint. Weiterlesen

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An der Quelle des Tao 71

Um die Nichtwissenheit zu wissen, ist das Höchste.                                                                Nicht zu wissen, was Wissen ist, ist ein Leiden.                                                                           Wenn man dieses erkennt, wird man vom Leiden frei.                                                                 Dass der Berufene nicht leidet, kommt daher,                                                                                 dass er Leiden als Leiden erkennt. Darum leidet er nicht.

Das Wissen, von dem Laotses 71. Spruch handelt, meint nicht das Schulwissen, nicht die Allgemeinbildung oder das Fachwissen in Beruf und Forschung. Laotse spricht von jenem Wissen, mit dem sich Philosophen beschäftigen, seit das menschliche Gehirn so weit entwickelt war, dass es zu Grübeleien über das Sein und den Sinn fähig war. Der erste Satz erhebt die Nichtwissenheit (ein Wortgebilde, das dem 21. Jahrhundert entsprungen sein könnte) zum Gipfel der Weisheit. Es klingt ziemlich überheblich – wie kann ein einzelner Mann sich das Recht herausnehmen, die geistige Ausbeute aller Denker dieser Welt mit einer einzigen barschen Handbewegung vom Tisch zu fegen? Aber, einmal Hand aufs Herz, wäre es auch überheblich, wenn Laotse Recht hätte? Wenn er als einer der wenigen Menschen seiner Zeit, allen Philosophen einschließlich Konfuzius zum Trotz eine fundamentale Einsicht gewonnen hätte, nämlich, dass das vom Menschen so hoch eingeschätzte Grundwissen über sich und seine Existenz das eigentliche Hindernis ist, das ihm die Einsicht in die wirklichen Zusammenhänge des Seins versperrt? Was freilich das Dilemma aufwirft, dass unserer Sprache wieder einmal ein Begriff fehlt, und zwar zur Unterscheidung zwischen dem allgemein gültigen Typ philosophisch/psychologischen Wissens und dem intuitiv und ohne Fremdeinfluss erlangten Kenntnisstand der wirklichen Beziehungen zwischen Mensch und Schöpfung. Denn woher dieses anfängliche Kennen der Wahrheit auch gewonnen wurde, am Ende wird es notwendigerweise zur Information und landet als Wissen im Gedächtnis. Wir haben es also theoretisch mit mehreren Versionen von Wissen zu tun: Wissen römisch eins: – unser Schulwissen, Wissen römisch zwei: – das philosophisch/psychologische Wissen, und Wissen römisch drei wäre dann das intuitiv gewonnene, namenlose, das Laotse als das Nichtwissen bezeichnet. Nachdem Nichthandeln im taoistischen Sinne bereits für Aktion und nicht für Passivität steht, denke ich, wir begehen keinen dialektischen Fauxpas, wenn wir für das Wissen vom Typ römisch drei in der Folge das Wort Nichtwissen benutzen. Weiterlesen

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La Costa im Herbst

Ich habe euch ein paar Herbstbilder von La Costa mitgebracht, um euch zu zeigen, wie schön es um diese Jahreszeit hier noch ist.

 

 

 

 

 

 

Das ist die Aussicht auf die herbstlichen Berge, in denen man jetzt noch wunderbar wandern kann.  Oder man legt sich einfach in den Liegestuhl auf dem Hof.

Die Yuccas blühen zum 2. Mal.

Die Bienen genießen die Herbstsonne

und die Gottesanbeterin frißt ihre BeuteMan kann in der Keramikwerkstatt selbständig arbeiten oder einen Kurs machen.

Auf dem Flügel in der Cantina üben 

 

 

 

 

 

oder mit anderen zusammen einen Kammermusikkurs belegen

Oder man bringt sich eigene Arbeiten mit und arbeitet auf dem Hof oder in der Werkstatt.

 

 

Man kann sich aber auch einfach in den Liegestuhl auf dem Fienile legen und die Stille genießen.

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An der Quelle des Tao 48

Ruhe und Stille sind das Richtmaß der Welt. Wer das Lernen übt, vermehr täglich.

Wer dem Tao nachgeht, vermindert täglich. Er vermindert und vermindert,

bis er schließlich beim Nichthandeln ankommt. Beim Nichthandeln bleibt nichts ungetan.

Lernen ist allgemein betrachtet die Vermehrung von Wissen. Wir befassen uns mit einem Lehrstoff und prägen uns seine Inhalte ein. Auf diese Art lernen wir Lesen, Schreiben und Rechnen. Die diversen Lehranstalten vermitteln uns Allgemeinbildung und nicht zuletzt die Kenntnisse für den gewählten Beruf. Je mehr Informationen ein Mensch seinem Gehirn einverleiben kann, desto größer ist der Zuwachs an Wissen. Die Schwachstelle allen Lernens ist der Umstand, dass wir niemals imstande sind, uns ein vollständiges Wissen anzueignen. Die Welt ist im Fluss, und täglich verändern sich Dinge und Zustände. Ich war zum Beispiel früher ein Aquarienfan. Neulich bekam ich eine italienische Aquarienzeitschrift in die Hände und musste irritiert feststellen, dass kaum einer der mir von damals vertrauten wissenschaftlichen Namen der Zierfische heute noch gilt. Man hatte die Arten regelrecht umgetauft. Selbst ein Forscher, der sein Leben einem einzigen Thema widmet, wird es nicht schaffen, einen Wissensstand von 100 Prozent zu erreichen. Laotses erster Satz in seinem 48. Spruch „Wer das Lernen übt, vermehrt täglich“ ist eigentlich als Warnung gedacht. Die leise Häme des Textes kritisiert nicht den Erwerb von Fachwissen oder Allgemeinbildung. Der Alte redet von einem Lernen der anderen Art: der Vermehrung des Psychologischen Wissens, wie Krishnamurti die menschliche Sehnsucht nach Auskünften über die metaphysischen Aspekte seiner Psyche nennt. Wer sich mit der Fülle der vorhandenen Lehren bis zurück ins Altertum befassen und daraus lernen will, gerät in eine Endlosschleife, aus der nur schwer wieder heraus zu finden ist. Laotse sagt kurz und bündig: Im Lernen zu Themen wie dem eigenen Selbst, dem Schöpfer, dem Lebenszweck und dem Woher und Wohin des Daseins wird jemand kontinuierlich sein Wissen vermehren, aber nie zu einem Ende kommen. Das religiöse Lernen beginnt in der Kindheit. Im Elternhaus finden die frühen Prägungen statt und später lernt der heranwachsende Mensch dazu, indem er sich mit den unfreiwillig empfangenen Grundinformationen auseinandersetzt. Ich kenne Leute, die sich nach einer moderaten religiösen Erziehung mit wahrer Leidenschaft einer Glaubensgemeinschaft anschlossen und im Extremfall jedes Jahr einmal die ganze Bibel lasen. Andere wurden Agnostiker und blieben es ein Leben lang. Weiterlesen

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Hörbücher von Theo Fischer

es gibt seit Kurzem 2 Hörbücher von Theo: Wu Wei  (mit Auszug aus Fragen und Antworten) und Yu Wei.

https://www.amazon.de/wei-Lebenskunst-inklusive-Erg%C3%A4nzung-Antworten/dp/B0C4FVHYF6/ref=sr_1_2?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=24JH3TMU3H83P&keywords=Theo+Fischer&qid=1685512546&sprefix=theo+fischer%2Caps%2C233&sr=8-2

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An der Quelle des Tao 45

Wenn große Vollendung wie unzulänglich erscheint, wird sie unendlich in ihrer Wirkung.

Darum muss große Geradheit wie krumm, große Begabung wie dumm,

und große Beredsamkeit wie stumm erscheinen.

Bewegung überwindet Kälte und Stillhalten überwindet die Hitze.

Ruhe und Stille sind das Richtmaß der Welt.

In seinem 45. Spruch stellt Laotse wie in zahlreichen anderen Texten die Beziehung zwischen dem Tao und dem Verhalten von Menschen her, die sich an seinen Prinzipien orientieren. Es geht ihm um den gewaltigen Unterschied zwischen Schein und Sein. Er wagt sich hier beim Schildern der Wirkungsweise des Tao an die schwierige Aufgabe, etwas zu formulieren, was sich mit der menschlichen Sprache kaum verständlich ausdrücken lässt. Laotses Beredsamkeit muss auf einen Leser, dem das Verständnis für die Tiefen taoistischer Weisheit fehlt, wie sinnloses Plappern wirken. Wenn Sie bei dem Text am reinen Wortlaut Maß nehmen, ist kein Sinn darin erkennbar. In der wissenschaftlichen Theorie wird der Begriff Vollendung mit Perfektion, als die vollkommene Lösung und damit als Endzustand definiert. Aus der Sicht Laotses überschreitet Vollendung den Zenit eines Zustandes und verdichtet sich zu einer von Wissen und Verstand nicht mehr messbaren Qualität. Einer Qualität, die sich in einem unendlichen Zyklus in ihr Gegenteil und wieder zurück verwandelt und genau dadurch jene Magie gewinnt, die sich im Menschen auswirkt, der Sein vor den Schein setzt. Chuang tzu, das Dilemma unverständlicher Formulierungen grundsätzlich ignorierend, drückt es dennoch wunderbar treffend aus: Entzweiung ist dasselbe wie Schöpfung, Schöpfung dasselbe wie Zerstörung. Denn beide werden wiederum durch das Tao auf eins zurückgeführt.  Die größte Geschicklichkeit erscheint wie Plumpheit, die größte Beredsamkeit erscheint wie Stammeln. Wer streitet, tut das deshalb, weil er seiner Sache nicht sicher ist. Ein vollkommener Standpunkt braucht keine Worte. Weiterlesen

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An der Quelle des Tao 67

Alle Welt sagt, das Tao sei zwar groß, aber sozusagen unbrauchbar.

Aber gerade weil es groß ist, ist es sozusagen unbrauchbar.

Denn wenn es brauchbar wäre, wäre es längst klein geworden.

Ich habe drei Schätze, die ich hüte und mir bewahre:

Der erste ist die Liebe. Der zweite heißt Genügsamkeit.

Der dritte ist, nie der Erste sein wollen.

Durch die Liebe wird man furchtlos. Genügsamkeit macht weitherzig.

Ohne Ehrgeiz kann man Menschen führen.

Wenn man im Kampf die Liebe hat, dann siegt man.

Wenn man sie bei der Verteidigung hat, wird man unüberwindlich.

Wen der Himmel retten will, den schützt er durch die Liebe.

Was meint Laotse in seinem 67. Spruch damit, alle Welt würde dem Tao zwar Größe, aber kaum Brauchbarkeit zugestehen? Was sich anhört, als ob im Universum eine ins Unendliche ausgedehnte Autorität walten würde, die aber  außer eben dieser Ausdehnung dem Menschen keinen Nutzen bringt. Laotse betont  diese Unbrauchbarkeit im zweiten Satz des Spruches sogar noch und begründet diesen Mangel mit der Größe. Um das Rätsel abzurunden, schließt er den ersten Absatz seines Textes mit der Behauptung, das Tao würde seine Größe einbüßen, wenn es brauchbar wäre. Es scheint, als würden diese Sätze in Widerspruch zu allen anderen Verlautbarungen stehen, die uns über das Tao erhalten geblieben sind. Aber der Eindruck täuscht. Mir fiel als erstes die zweifache Verwendung von „sozusagen“ auf. So zu sagen. So redet die Allgemeinheit über ein Etwas, von dem sie nichts weiß. Laotse stiftet gewollt Verwirrung, macht klar, dass dem Unbekannten, Unermesslichen keine Eigenschaften angedichtet werden können, weder groß noch klein, weder brauchbar noch unbrauchbar. Weiterlesen

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Ferienwohnung Cascina la Costa

Es gibt eine neue website von Cascina la Costa mit allen Infos über die Ferienwohnungen, Keramik, Musik, Kurse und Theos Bücher.

Wer mag, kann sie ja mal anschauen: https://www.cascinalacosta.com

Sabine

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