Denken Sie bitte einmal darüber nach, wodurch ein Gedanke überhaupt ausgelöst, also zum Stattfinden veranlasst wird.

Bei einiger Aufmerksamkeit werden Sie feststellen, dass entweder äußere Begebenheiten Gedanken hervorrufen oder Erinnerungen. Es kann ein Brief sein, der Ihnen nach längerer Zeit wieder unter die Augen kommt, ein Duft, eine Melodie oder Hungergefühl. Was immer Gedanken in Ihnen auslöst, gleich, ob aus der Erinnerung oder von einem unmittelbaren Sinneserlebnis – der Auslöser kommt in allen Fällen von draußen. Gedanken werden durch äußere Vorgänge ausgelöst und wo eine Erinnerung mitwirkt, gehörte das erinnerte Ereignis Zeit versetzt ebenfalls zur Außenwelt.

Gehen wir einen Schritt weiter. Wie dargelegt, fließen alle Wirkkräfte, die das Denken des Menschen in Betrieb setzen, von außen über die Sinne herein. Daraus lässt sich ableiten, dass die Außenwelt das Denken gestaltet und seine Inhalte bestimmt.

Nun passiert dieser Einfluss auf das Denken durch außerhalb des Menschen liegende Vorgänge weltweit. Anblicke, Erinnerungen, Herausforderungen, Begegnungen, Dialoge, Konflikte, Probleme dringen ins Bewusstsein der damit konfrontierten Menschen, verwandeln sich in Gedanken oder Erinnerungen und lösen Handlungen aus. Diese führen bei anderen Leuten wiederum zu ähnlichen geistigen Reaktionen. Es bildet sich ein unübersehbares, unkontrollierbares Netzwerk von Vorgängen, die Gedanken in Bewegung setzen, die wiederum in Handlungen münden, die dann die Lebenswege anderer Mensche kreuzen, die sie ihrerseits wieder gedanklich verarbeiten, und so weiter, ad infinitum. Und eine ganze Menge dieser Prozesse spült das Leben auch in unsere Richtung und sorgt dafür, dass dem Denkapparat neue Munition zugeführt wird.

Die logische Schlussfolgerung aus dieser Betrachtung würde lauten, dass im Grunde die Welt unsere Gedanken denkt, dass wir, anstatt aus freiem Willen zu denken, gedacht werden. Dass das Ich, das sich für den Denker seiner Gedanken hält, selber ein Denkprodukt ist. Neurologen aus aller Welt, samt den östlichen Weisen einschließlich des legendären Krishnamurti würden bei dieser Feststellung zustimmend Beifall klatschen. Das Gehirn, so beweisen Experimente, trifft zuerst seine Entscheidungen und vermittelt dann dem anschließend erzeugten Ich-Gefühl den Eindruck, e s habe etwas beschlossen. Also ade, du freier Wille.

Ich sehe die Sache ein wenig anders, eigentlich s e h r anders: Unser Gehirn entscheidet, welche Impulse aus den Milliarden Eindrücken der Welt es zu einer Gedankenkette oder auch nur zu einem flüchtigen Denkvorgang verarbeiten will. Also findet hier durchaus ein Willensakt statt. Unsere Welt liefert uns den Stoff, aus dem Gedanken gemacht werden, aber was wir davon benutzen, liegt uneingeschränkt in unserem eigenen Ermessen. Richtiger: im Ermessen unserer Gehirne. Aber bitte: wer ist denn der Besitzer dieses denkenden Gehirns? Das sind doch Sie selbst, oder etwa nicht? Also sind Sie, als Ganzes gesehen, samt Ihrem Körper und Ihren gesammelten Lebenserfahrungen die denkende und entscheidende Organisation! Und da finden Willensakte statt, im Grunde zu jeder Minute. Und dass die Neurologie Geist auf neuronale Prozesse reduziert, besagt noch lange nicht, dass da kein Geist ist, der unabhängig von Fleisch und Knochen und Zellen existiert. Dieser Geist berührt Sie Tag für Tag. Er äußert sich nonverbal, er hat keine Worte und keine Bilder – aber er berührt Ihren Sinn, einem Ahnen von Wahrheit und Glück ähnlich. Und dieser Geist lässt sich zu unserem Nutzen allezeit vom Gehirn aufgreifen und seine Botschaften werden vom Denken dann ebenso weiter verarbeitet, wie die Signale, mit denen uns täglich unsere Welt beliefert. Verstanden? Im Zweifelsfall fragen Sie bitte nicht Ihren Arzt oder Apotheker, sondern forschen Sie in der eigenen Tiefe nach.

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18 Antworten zu Denken Sie bitte einmal darüber nach, wodurch ein Gedanke überhaupt ausgelöst, also zum Stattfinden veranlasst wird.

  1. Tan sagt:

    Lieber Theo,
    schön dass Du diese Baustelle anbietest.

    Folgende Gedanken kamen mir als ich den Beitrag gelesen haben.

    1. Es ist nicht sofort einsichtig, dass man das Hungergefühl als äußeren Vorgang betrachtet. Vielleicht ist damit gemeint, dass das Hungergefühl so ähnlich wie ein Duft wahrgenommen wird und dadurch etwas äußeres ist für den „Wahrnehmer“?

    2. Wer wählt die Gedanken aus? Ich scheine das nicht willentlich tun zu können. Sonst könnte ich doch jeden Moment entscheiden nur noch schöne, positive Gedanken zu haben. – Was im übrigens das Mantra des positiven Denkens ist-. Wer also wählt die Gedanken aus? Zu sagen es ist das Gehirn stellt das Ding auf diesselbe Ebene wie wenn ich sagen würde es ist mein Bauch oder meine Leber, denn auf die habe ich scheinbar bewusst genauso wenig Einfluss. Ist es die Einzigartigkeit des Moments in dem alle Kräfte des Kosmos ( jetzt z.B. gerade: die Glühbirne an meiner Wand, das Tropfen des Wasserhahns, das Surren der Waschmaschine, das Gefühl der Finger auf der Tastatur, die Trockenheit in meiner Kehle …) einwirken um einen Gedanken zu erzeugen: „Ich habe Durst und sehe das Bild von einem Glas Wasser “ … meine derzeitige Lieblingserklärung

    Liebe Grüsse aus Bayern
    Dein Dir immer dankbarer Tan .. schöne Grüsse an Sabine

    • Tan sagt:

      … sorry ich sollte mal gründlich fertig lesen, bevor ich Kommentare abgegebe. Ja das Ganze ( Körper, Gehirn und alles ) erzeugt Gedanken
      Viele Grüsse nochmals
      Tan

    • Theo Fischer sagt:

      : Lieber Tan, dein Gehirn wählt zwar die Impulse aus, welche es in Gedankenfolgen verwandelt – aber diese Auswahl trifft es im Sinne der Interes-senlage der Psyche, also seines Besitzers. Und deine Interessen wandeln sich un-ter dem Einfluss von Erfahrungen, Erfolgen oder Enttäuschungen. Vorgänge, die dir einen Lustgewinn gemäß deiner Ambitionen verschaffen, wird dein Köpfchen bevorzugt denkend verarbeiten – desgleichen freilich auch alles, wovor du dich fürchtest. Und wenn dein Magen Hunger meldet, ist das ein Gefühl, kein Gedan-ke. Wenn du dann denkst „hab ich einen Hunger“, dann setzt du mit diesem Ge-danken ein Wissen um, das du als Kind schon durch äußere Einwirkung, nämlich das Geschwätz deiner Eltern auswendig gelernt hast. Theo

  2. Tan sagt:

    Hallo Theo, danke für die Antwort.
    Ich fass nochmals in eigenen Worten zusammen für mein Verständnis.
    Bitte korrigiere mich.

    Das Gehirn wählt die Impulse (.. Sinneserfahrungen, Gefühle) aus, die Gedanken erzeugen.
    Die Tendenz zur Auswahl wird bestimmt durch Erfahrungen, Erfolge/Enttäuschungen. Ich nenne es mal grob: „Auswahl-intelligenz“
    Diese Auswahl-intelligenz wird bestimmt durch Erfahrungen in diesem Leben ( wo immer die auch gespeichert werden .. Gehirn, Haut, Rückenmark .. keine Ahnung), möglicherweise aber auch durch vergangene Erfahrungen der gesamten Menschheit ( gespeichert in DNA, Morphogenetischen Felder – keine Ahnung was auch immer).

    Und die Auswahl wird auch beeinflußt durch die Wahrnehmungen in dem Moment. (Sonnenschein erzeugt eine andere Stimmung und ruft eine andere Auswahl als z.B. Regen)

    Wie frei ist diese Auswahl? Die Erfahrungen würde ich als Konditionierung bezeichnen. Das heisst diese Auswahl-intelligenz ist die Summe der Konditionierung in meinem Leben und dem der Menschheitsgeschichte. Korrekt?

    So wie ich Dich verstehe, haben Gedanken, nichts mit freiem Willen oder Auswahl zu tun. Es gibt keinen Entscheidungsgedanken, der sagt „Ich mach jetzt A und nicht B“. Oder er mag sich wohl manifestieren aber er hat keine Relevanz mehr, da die Auswahl schon vorher durch die Auswahl-Intelligenz getroffen wurde.

    Zusammengefasst. Ich treffe eine Wahl und zwar ohne zu denken. Die Gedanken erscheinen später als Begleitdekoration des Auswahlimpulses. Korrekt?

    Sorry dass ich hier herumbohre. Aber es geht hier um „Freier Wille“. Und das ist ein spannendes Thema.

    Vielen Dank fuer deine Gedanken

    p.s.
    Liebe Sabine Ja uns gibt es noch. Svenja, Tan, Zarah (4 Jahre) und Eden (8 Jahre). Seit 3 Jahren denke ich immer mal wieder daran euch zu besuchen, nicht im Rahmen eines Ferienkurses/Seminar sondern weil es schön bei euch ist. Der Gedanke hat sich bisher noch nicht in eine Handung umgesetzt 🙂

    • Theo Fischer sagt:

      Lieber Tan,
      unser Gehirn scheint eine Reiz-Reaktionsmaschine zu sein, das Gleiche könnte man über unseren Willen sagen. Nachtschmetterlinge reagieren auf Licht und verbrennen sich daran – wir reagieren auf Werbung und schmieren Salben auf, wo ein wenig Vernunft genügen würde. Ich kann deine Fragen, so wie sie gestellt sind, nicht beantworten – Überlegungen für eine Antwort ließen sich als Idee für eine Doktorarbeit verwenden. Aber bitte: wozu wollen wir Dinge wissen, die sich uns bei einer einigermaßen achtsamen Beobachtung der Vorgänge in unserem Oberstübchen von selber erklären würden? Dein Kopf ist auskunftsbereit – frag ihn einfach, aber das ohne dass du ihm vorher schon sagst, welche Art von Antwort du erwartest. Theo

  3. Taononymus sagt:

    Hallo Theo,

    also ich muß bei Tans Frage nach dem „freien Willen“ doch nochmal nachhaken.

    Das kleine Wörtchen „frei“, im allgemeinüblichen Sinn von Entscheidungsfreiheit eines wie auch immer definierten „Ichs“, kommt bei beiden Sichtweisen auf das Denken, sowohl der der Neurologen als auch der Ihren, irgendwo unter die Räder… oder doch nicht?

    Bei den Neurologen weil das „Ich“ der Neurologen (das rein subjektive, vom Gehirn erzeugte Ichbewußtsein) nur immer hinterher informiert aber nie „vorher gefragt“ wird.
    Und bei Ihnen, weil die ständig zu jeder Minute stattfindenen Entscheidungsakte innerhalb der von Ihnen neu definierten „Ich“-Gesamtorganisation aus Gehirn, Restkörper, gesammelten Lebenserfahrungen etc. letztlich (fast?) nichts „frei“ ändern können.

    Die von Ihnen zum „Ich“ dazugerechneten Erfahrungen können nicht nachträglich geändert werden, die vielen ständig unbewußt ablaufenden „Entscheidungen“ der Ich-Gesamtorganisation sind nicht „verhandelbar“, charakterlich bedingte Handlungsweisen können nicht „ausgewählt“ werden und das subjektive „Neurologen-Ich“ ist auch nur ein zwanghaft erzeugtes Gehirnprodukt.

    Und damit läuft dann schon ein zeimlich riesiger Teil der Gesamtorganisation „Ich“ auch in dieser Sicht determiert und „unfrei“ ab, wenn nicht sogar alles.

    Gibt es in Ihrer Sicht auf „Ich“ und „Wille“ nicht doch noch irgendwo eine Ecke, wohin sich das Wörtchen „frei“ verkrochen haben könnte?

    Ich frage, weil meine „eigene Tiefe“ mir sagt, das dieses kleine Wörtchen „frei“ eine Qualität beschreibt, die irgendwo in dem Ganzen einen sehr lebenswichtigen Platz hat. Genauer kann ich es im Moment leider auch nicht beschreiben.

    Nur, nach der ganzen Diskussion oben liegt diese „Qualität“ jetzt immer noch hier rum wie ein nach Fertigstellung des Puzzles übriggebliebenes Puzzleteil… und signalisiert damit, daß das Puzzle doch noch nicht ganz stimmt….?!?

    Viele Grüße ins Piemont und ein schönes Wochenende,
    Taononymus

    • Theo Fischer sagt:

      Ich will zwei einfache Antworten versuchen: Im Zusammenleben mit der Gesellschaft gibt es Dinge, die wir tun müssen: Den Hund Gassi führen, damit er nicht ins Zimmer macht, das Auto muss zum Tür, tanken müssen wir auch ab und zu oder Inspektion machen, wir müssen baden oder duschen, damit wir nicht stinken, die Kleider wechseln müssen wir, schlafen natürlich gegen Erschöpfung, Steuern zahlen, die Steuererklärung abgeben – und natürlich arbeiten, damit wir nicht unter der Brücke landen. Also, wieder mal ade du freier Wille? Natürlich nicht, denn dies alles, was Sie tun und wie und wann Sie es tun, entscheiden Sie, oder meinetwegen Ihr Gehirn, ehe es Ihnen seinem Inhaber suggeriert, Sie hätten entschieden.
      Wer auf der anderen Seite nicht ständig etwas will – etwas haben will, etwas nicht haben will, etwas anders haben will, und dies in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft – wer auf weiten Strecken auf diese permanente Opposition seines Geistes gegen die Realität verzichtet, bekommt dadurch ein starkes Gefühl von Freiheit. Er wird auf diese Weise auch frei von allem Grübeln, und zwar einfach deswegen, weil er aus einem freien, ungezwungenen Geist heraus dem Leben begegnet.

      • Taononymus sagt:

        Hallo Theo,

        vielen Dank für Ihre Antworten! Vor allem der zweiten von beiden, die mehr auf „angewandte Lebensweisheit für den Einzelnen“ zielt, kann ich spontan zustimmen. Diese Art „Freiheitsgefühl“ empfinde ich gelegentlich auch selbst.

        Wenn das ständige „Ich will dies, das oder jenes!“ insgesamt zu keinem stimmigen, befriedigenden Erleben mehr führt sondern sich nur noch bis zur völligen Erschöpfung in widersprüchlichen Handlungstendenzen totläuft, zeigt der „freie Wille“, angeblich des Menschen Himmelreich, plötzlich das Gesicht eines will-kürlichen Tyrannen. Und dann ist es paradoxerweise im Kern die Sehnsucht nach Freiheit, die mich den „Not-Aus“ für meinen so genannten „freien Willen“ suchen lässt.
        Wenn’s dann gelingt ist die Folge eine Loslösung und ein befreites Aufatmen… zumindest bis zur nächsten Runde aus der Reihe „Menschliches allzu Menschliches“ 😉

        Was Ihre erste Antwort angeht, die ja eher auf die viel generellere Frage nach „freier“ Gestaltung versus dumpfer Determiniertheit allen Geschehens, inklusive mir als Teil vom Ganzen, abzielt, habe ich in der Zwischenzeit noch ein bisschen rumgestöbert und bin über folgendes dabei gestolpert:

        Ziran: Natur und Freiheit in einem gedacht, in: Schweizer Monatshefte, 87. Jhrg., Heft 06, Juni 2007
        Im Internet bei Interesse auch hier: http://www.juergenlicht.de/ziran.pdf zu finden.

        Ich habe noch bei weitem nicht alles verstanden, was hier mit dem Begriff „Ziran“ (wörtlich übersetzt „selbst so sein“) gemeint ist. Aber eines scheint mir darin zu stecken: eine Verallgemeinerung des Begriffs der individuellen Freiheit des Ichs, die keine Negierung darstellt sondern Freiheit stattdessen von der „Geiselnahme“ durch das Ich befreit, verallgemeinert und als universelle Qualität deutet.
        Letztlich also eine viel radikalere, umfassendere Freiheit, je nach Geschmack und Verständnis u.U. fast schon wieder „zuviel“ 😉

        Am Ende kann man’s dann aber wohl drehen und wenden wie man will: individuelles Ich und Freiheit, beides im allgemeinüblichen Sinn verstanden, gehen nicht zusammen.

        sende Grüße und wünsche einen schönen Restsonntag,
        Taononymus

        • gitti sagt:

          das tao und der freie wille gehen gut zusammen,ich bin frei wenn ich mich selbst erkenne,das heißt alles Unnötige weglasse…… das Erkennen des Unnötigen ist von großer Bedeutung!

          • Taononymus sagt:

            Hallo Gitti,

            Selbserkenntnis im Sinne von Selbstbeobachtung sowie Weglassen alles Unnoetigen finde ich sehr nuetzlich und hilfreich, kann es einen doch naeher an die eigene Urspruenglichkeit und Natuerlichkeit, an das „selbst so sein“ heranfuehren. Zumindest bei mir hilft das gelegentlich 😉

            Nur, als BEDINGUNG gesetzt fuer den oben diskutierten so genannten „freien Willen des Ich“ klingt es eher genau nach dem Beweis des Gegenteils, analog Schopenhauers klassischem Spruch (um hier auch mal einen zu klopfen): „Man kann zwar machen was man will, aber nicht wollen was man will“… auch hier also wieder die Einsicht in das Illusionaere der Vorstellung von einem echten „freien Willen des Ich“.
            Nur, im Sinne des Taoismus ist das Loslassen dieser Illusion glaube ich nix Schlimmes, im Gegenteil 🙂

            Gruesse Dich,
            Taononymus

  4. robo sagt:

    Hallo, Herr Fischer!
    Vor einiger Zeit las ich eine Reihe Ihrer Bücher. (Das Tao der Selbstfindung/Reife-der Schlüssel…/Lass dich v. Tao leben/WuWei/YuWei)
    Schön jetzt jetzt Ihre „Baustelle“ zu finden; sogar mit Kommentarfunktion.
    „ Im Zweifelsfall fragen Sie bitte nicht Ihren Arzt oder Apotheker, sondern forschen Sie in der eigenen Tiefe nach.“ schließen Sie Ihre Ausführungen.
    Dies tat ich oder „es geschah“; je nach Blickwinkel. (;-)
    Denoch oder deshalb einige Anmerkungen.

    Zitat:
    „Bei einiger Aufmerksamkeit werden Sie feststellen, dass entweder äußere Begebenheiten Gedanken hervorrufen oder Erinnerungen. (…) Gedanken werden durch äußere Vorgänge ausgelöst und wo eine Erinnerung mitwirkt, gehörte das erinnerte Ereignis Zeit versetzt ebenfalls zur Außenwelt.“

    Also bei mir tauchen Gedanken einfach auf. Die Behauptung sie seien durch äußere Begebenheiten ausgelöst, ist doch auch (nur) ein Gedanke.
    (Wenn alles von „außen“ ausgelöst wird, stellt sich übrigens die Frage wo „innen“ ist.)
    Gedanken, Vorstellungen kreuzen einfach auf wie auch alle anderen Erscheinungen / Wahrnehmungen. Jede Interpretation über Ursache, Herkunft z. B. Gedanken kommen aus der Welt, dem/meinem Gehirn, jede Definition z. B. hinsichtlich eines Innen/Außen ist (nur) erneutes diefferenzierendes denken.

    (Mein) Fazit:
    I c h w e i ß n i c h t, woher Gedanken kommen. Dies ist natürlich auch ein Gedanke.

    Neben der auftauchenden Denkerei sind da offensichtlich nur noch sinnliche Wahrnehmungen, und erneut uuuuunendliche Gedankenkonzeptketten, die das Wahrgenommene unentwegt in „Denk-Schubladen“ einteilen, benennen, beurteilen…
    Z.B. –das/dieser Körper bin ich-jener bin ich nicht-meine Geschichte-deine Familie-das Gehirn denkt-denkt nicht-das ist gut/böse-hoch/tief-ich entscheide-ich bin Gehirnbesitzer-da ist Geist-das ist das Universum- man nennt es Tao…
    Ist denn da sonst noch etwas außer Wahrnehmungen?

    (Mein) Fazit:
    „Verstanden“, fragen Sie? Nein !
    I c h w e i ß n i c h t, was dies alles ist, was da so unentwegt erscheint und vergeht und „gesehen“ wird. Eigentlich bin ich völlig sprachlos.
    Ich?
    Dies ist natürlich auch (nur) ein Gedanke.
    (;-)

    robo, eine gute Zeit wünschend

    • Theo sagt:

      Hallo Robo,
      nennen Sie mir ein e i n z i g e s Beispiel von einem Gedanken, der bei Ihnen einfach auftaucht. Wir hatten das gleiche Thema mehrfach in meinen Ferienkursen. Manchmal sagte jemand, tja, bei mir kommen viele Gedanken einfach aus dem Bauch. Wenn ich dann aber bat, mir ein Beispiel dafür zu nennen, mir einen bauchgeborenen und nicht von einem äußeren Vorgang erzeugten Gedanken zu nennen – blieben die Antworten aus, weil es da eben leider nichts zu finden gab. Ich kann natürlich alle möglichen Ideen konstruieren und sie als wahr verkünden oder sogar daran glauben – aber das ändert an dem Umstand, dass uns die Welt draußen den Stoff für unser Denken liefert, nicht das Geringste. TF

      • robo sagt:

        Hallo, Herr Fischer, danke für Ihre promte Resonanz!

        Nun j e d e r Gedanke taucht (bei mir) einfach so auf.
        Ein Gedanke/ninhalt wird ja erst gekannt, wenn er erschienen ist. Ob aus dem Bauch, dem Gehirn oder woher auch immer sind doch schon weitere, spekulierende Gedankenfolgen. Und Sie haben Recht; natürlich beziehen sich Gedanken immer auf Bekanntes, wie Sie sagen „diese Welt da draußen“. Es ist ja sonst nichts anderes „da“. (;-)
        Dies habe ich aber auch n i c h t in Frage gestellt.

        Dennoch ein Beispiel für das von mir permanent erlebte „einfache auftauchen“ von allen Gedankeninhalten. Also; ich schaue aus dem Fenster und blitzartig taucht der „es regnet-Gedanke“ einfach auf. Jedoch ist k e i n „Ankündigungs-gedanke“ vor Erscheinen des „es regnet-Gedanken“ wahrnehmbar gewesen.
        Natürlich kann nun unendlich weiter „gedacht“, Zusammenhänge konstruiert, Konzepte über Ursache/Wirkung entwickelt und unendliche Denk-Geschichten vorgestellt werden.
        Herzlichen Gruß
        robo

        PS. Schön das die gestrige „Blockade“ Ihrer Seiten erledigt ist; war da nicht noch ein weiterer Kommentar bez. Wuwei, Kap. IV? Haben Sie diesen gelöscht?

  5. robo sagt:

    Hi, gitti,
    ab und zu ein wenig Ver-und dann Entwirrung ist doch Leben(digkeit) pur!
    Und nur was sich gefangen sieht will befreit werden…ansonsten denkt es sich halt wie es sich eben denkt…und dies ganz von allein…(;-)
    Herzlichen Gruß
    robo

  6. Rainer Fauth sagt:

    Ich bin wohl einer der größten Fans von Theo Fischer und ich bin es nicht.
    Was gibt es mehr zu sagen … ?

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