Vertrauen

Ich denke, es gibt noch ein drittes, das uns den Weg zu einem weniger befangenen Gegenüber der Wirklichkeit öffnet: es heißt Vertrauen. Wenn ich zwischen der Welt und mir keine Unterscheidung mehr treffe, dann würde das doch bedeuten, das Selbstvertrauen identisch ist mit einem Vertrauen, das die Welt mit einschließt. Womit wir an der Schwelle der nächsten Falle angelangt wären: Bei dem Zustand, in dem sich unsere Welt befindet – wem und was soll und könnte man hier vertrauen? Dem Menschen leider am allerwenigsten – vertrauen können wir den Wirkkräften der Natur, den Gesetzen der Evolution und den Regeln, die das Leben von sich aus unverfälscht vorgibt.

Niemand kann mir sagen, was ich tun soll. Ich muss es selber herausfinden. Wer versucht, es selbst zu finden, wird mehrere Entdeckungen machen, die ihn hochgradig irritieren und verunsichern. Wer aber über diese Irritation hinausgelangt, bei dem wird sich etwas ändern, und zwar ordentlich.

Wir wollen keine trostreichen Predigten, – wir wollen Tatsachen, und zwar solche, die massiv und absolut positiv in unsere verfahrenen Geschicke hineinwirken. Diesen Forderungen wird der Weg des Tao gerecht. Er ist nur darum so schwer zu finden bezw.  zu gehen, weil er eine geistige Grundhaltung verlangt, die sich aus allen Verstrickungen heraushält, die unser täglicher Kampf um den Fortbestand unserer Existenz ausmachen. Theo Fischer

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4 Antworten zu Vertrauen

  1. Eva sagt:

    Danke für diese Publikation. Sie hat mir soeben wieder geholfen meine Lage klarer zu sehen. Das Dickicht ist nicht mehr ganz so kompliziert. Manchmal ist es so gut, wenn zur rechten Zeit ein Hinweis kommt, der an den Weg erinnert…

  2. Katharina sagt:

    Ja, „vertrauen können wir den Wirkkräften der Natur, den Gesetzen der Evolution und den Regeln, die das Leben von sich aus unverfälscht vorgibt“.

    Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Danke!

    • gitti sagt:

      Es dauerte bei mir ziemlich lange, bis ich zu diesem einzigartigen Vertrauen durchgedrungen bin. Und zwischendurch verläßt es mich auch heute immer wieder. Eines der größten Hindernisse, wie ich sie empfunden habe, war der Umgang mit zerstörerischer Energie. Sie einzubinden in das große Vertrauensie nicht als getrennt von uns (mir) zu betrachten, ließ mich immer wieder zweifeln.Alles als Eins zu sehen und ein Teil des großen Ganzen zu sein ist eine Erfahrung, die man gemacht haben muß, ehe man das Urvertrauen spürt. In diesem Moment fließt die Lebensenergie frei und es gibt kein Gut und Böse.( Der Himmel auf Erden – sozusagen. “
      Den „Himmel auf Erden“ anzustreben, ist glaube ich auch nicht der Weisheit letzter Schluß……………?!
      Liebe Grüße Gitti

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